Tiefenpsychologie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) ist neben der Verhaltenstherapie und der Analytischen Psychotherapie ein anerkanntes Richtlinienverfahren, welches auf den theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und ihren Weiterentwicklungen beruht.

Es wird davon ausgegangen, dass die Erkrankung auf einem unbewussten inneren Konflikt beruht, der durch negative oder unangenehme Erfahrungen oder Erlebnisse in der individuellen Geschichte/Kindheit entstanden ist und den aktuellen Problemen zugrunde liegt. Realen frühen Traumata kommt eine besondere Bedeutung in der Genese und Behandlung psychischer Störungen zu.

Aufgabe des Psychotherapeut ist es, zu versuchen diesen Konflikt bewusst zu machen. Im Hier und Jetzt gestalten Therapeut und Patient gemeinsam eine stabile Beziehung, in der der Zugang zu schmerzlichen, biographisch geprägten Gefühlen möglich wird und (kognitive und affektive) Einsicht gewonnen werden kann. Das Vorgehen des Therapeuten ist aktiver und stärker intervenierend als bei der klassischen Psychoanalyse. Die Therapie findet meist im Sitzen in einer eher alltäglichen Gesprächssituation statt, bei Kindern auch im Spiel und bei kreativen Tätigkeiten, wie malen, kneten, etc.. Kinder können ihre Gefühle besser im Spiel ausdrücken, als darüber zu reden.

Durch die zeitliche Begrenzung einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, konzentriert sich der Therapeut auf die wichtigsten Konflikte, die den Patienten belasten. Auch wenn Konflikte aus der Kindheit erforscht werden, geht der Fokus immer wieder auf das Hier und Jetzt zurück. Je nach Störung wendet der Therapeut spezifische Techniken an.

Die Aufgabe des Patienten während der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist die sogenannte freie Assoziation. Das bedeutet, dass der Patient in den Therapiesitzungen möglichst ungefiltert erzählt, was ihm gerade einfällt. Er sollte sich keine Gedanken darüber machen, ob das nun wichtig oder unwichtig ist.

Die Aufgabe des Therapeuten während der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist es, aus dem Erzählten das heraus zu filtern und aufzunehmen, was für das Verständnis und die Therapie des aktuellen Problems hilfreich ist.

Ziel der Therapie ist, die zugrundeliegenden Konflikte zu lösen, die Struktur zu verbessern und damit dem Patienten zu helfen, seine Störung zu überwinden.

Die Dauer einer tiefenpsychologisch fundierten Behandlung liegt zumeist bei 50 - 100 Stunden und findet ein- bis zweimal wöchentlich statt.

Mögliche psychische Erkrankungen können sein:

  • Schulprobleme
  • selbstverletzendes Verhalten und Bewegungsstörungen
  • Belastungen durch Trennung und Scheidung der Eltern
  • Trauerbegleitung bei Verlusten von Angehörigen und Freunden
  • Somatisierungs- & Schlafprobleme
  • Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ADHS)
  • Störungen der Entwicklung, Kontrolle & des Sozialverhaltens
  • Emotionale Störung mit Trennungsangst
  • Phobische Störung des Kindesalters
  • Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters
  • Emotionale Störung mit Geschwisterrivalität
  • Generalisierte Angststörung
  • Bindungsstörungen
  • Ticstörungen
  • Einkoten und Einnässen
  • Depressive Episoden
  • Zwangsstörungen
  • Anorexie ( Magersucht)
  • Bulimie
  • Anpassungsstörungen
  • Posttraumatische Belastungsreaktionen
  • psychische Probleme nach akuten chronischen, wiederkehrenden Belastungen und traumatischen Ereignissen
  • Suchtprobleme
  • Stottern, Poltern
  • Persönlichkeits(entwicklungs)störungen
  • Schizophrenie und andere wahnhafte Störungen
  • bipolare Störungen